Algorand
Algorand (ALGO)
Zweck: PoS Smart Contranct Plattform
Preis für 1 ALGO
0,2000 €
-4,36 %
- geringe Transaktionsgebühren
- schnelle Transaktionsabwicklung innerhalb von 5 Sekunden
- ausschließlich Proof of Stake
Algorand Kursverlauf
ALGO trending in the last 30 days
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Ist Algorand bereits Ethereum 2.0?
- Algorand ist eine mit Ethereum vergleichbare dezentralisierte Plattform. Auf ihr lassen sich leistungsstarke Anwendungen jeglicher Art ausführen, ohne dass die Ausführung gestoppt werden kann.
- Das Netzwerk ermöglicht sehr viele und schnelle Transaktionen und wird neben dem gewöhnlichen Zahlungsverkehr vor allem für die Ausführung von Smart Contracts, der Abwicklung von Atomic Swaps (schneller Peer-to-Peer-Austausch von Kryptowährungen) und der Erstellung neuer auf Algorand-basierter Vermögenswerte (sogenannter ASAs) verwendet.
- Die eigene Währung ALGO wird zur Bezahlung von Transaktionen, zur Berechnung der Programme und als Anreiz zur Unterstützung der Operationen des Algorand-Netzwerks in Form einer passiven Rendite benötigt.
- Algorand genießt eine wachsende Bedeutung im Bereich der Stablecoins und digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs).
Alleinstellungsmerkmale von Algorand
- geringe Transaktionsgebühren
- schnelle Transaktionsabwicklung innerhalb von 5 Sekunden
- ausschließlich Proof of Stake
- annähernd Co2 neutral
Algorand: Technische Besonderheiten
- reines Proof-of-Stake Protokoll
- zweistufige Architektur: Layer-1 (on-chain) und Layer-2 (off-chain) Smart Contracts
- kein Turing-vollständige Skriptsprache (TEAL bzw. PyTeal als Binding Language)
- Erstellung von Smart Contracts auch in Turing-vollständigen Skriptsprachen mit Algorand Virtual Machine (AVM) möglich
Historie, Entwicklung und aktueller Stand
Algorand ist eine dezentrale Plattform, die sich auf die Fahne geschrieben hat, das Blockchain-Trilemma aus Geschwindigkeit, Sicherheit und Dezentralisierung zu lösen.Das Projekt wurde 2017 vom Turing-Award-Gewinner und MIT-Professor Silvio Micali ins Leben gerufen. Silvio beschäftigt sich bereits seit den 1980er Jahren mit Kryptographie. Er hat einige bahnbrechende kryptographische Technologien, wie zum Beispiel den Zero-Knowledge-Beweis oder überprüfbare Zufallsfunktionen, miterfunden. 2018 sicherte sich Algorand Seed-Finanzierungen in Höhe von 66 Millionen US-Dollar von unterschiedlichen Venture Capital Firmen und Investoren.
Das Mainnet ging im Juni 2019 an den Start. Eine Eröffnungsauktion brachte gleichzeitig die ersten ALGO in Umlauf. Die Integration vieler wichtiger DeFi-Funktionen auf der ersten Layer folgte fünf Monate später durch ein Protokoll-Upgrade auf Algorand 2.0. Hierzu zählen Algorand Standard Asset (ASA) zur Tokenisierung und Ausgabe jeglicher Art von Vermögenswerten auf der Algorand-Blockchain, Atomic Swaps zur Übertragung von Vermögenswerte zwischen mehreren Parteien, und zustandslose Algorand Smart Contracts (ASC1) zur automatischen Ausführung von Transaktionen mit benutzerdefinierte Regeln und Logiken. Gleichzeitig fand die Einführung der Skriptsprache TEAL (Transaction Execution Approval Language) statt, die es Entwicklern ermöglicht, eigene Transaktionsregelstrukturen und Smart Contracts zu erstellen. Knapp ein Jahr später kam in Layer-1 auch eine zustandsbehaftete Smart-Contract-Funktionalität hinzu.
Eine weitere, im Jahr 2020 hinzugefügte Funktionalität sind die sogenannten Algorand Co-Chains. Sie ermöglichen einer Organisation, private Blockchains zu betreiben und gleichzeitig unter Beibehaltung der Autonomie mit der öffentlichen Blockchain zu interagieren.
Obwohl das Projekt noch vergleichsweise jung ist, gibt es bereits Anwendungen, die auf dem Algorand-Netzwerk laufen. Beispielsweise bauten die Marshall-Inseln die staatlich gestützte digitale Währung SOV mit dem Algorand-Protokoll auf. Die Stablecoins USDT und USDC laufen wegen der hohen Skalierbarkeit, neben wenigen anderen Blockchains, ebenfalls auf Algorand. Spannend ist auch die Opulous-Plattform zur Vermarktung von Musik-Assets, um Musiker bei der Finanzierung von Projekten zu unterstützen.
Neben dem DeFi-Bereich gewinnt Algorand insbesondere wegen der niedrigen Transaktionsgebühren und der Nicht-Forkbarkeit auch im Non-Fungible-Token-Bereich an Popularität. Ein Beispiel hierfür ist die Erstellung von vier Millionen NFTs in Kooperation mit der wichtigsten italienischen Verwertungsgesellschaft für Urheberrechte SIAE, die die Rechte von mehr als 95.000 Autoren digital repräsentiert. Die Entwicklungsplattform Reach, die das Erstellen und Bereitstellen von dezentralen Anwendungen (dApps) stark vereinfacht und derzeit nur mit dem Ethereum- und Algorand-Netzwerk kompatibel ist, könnte die Anzahl der Anwendungen und somit die Adaption weiter beschleunigen.
Algorand Kritik
- Algorand ist eine vergleichsweise junge Plattform, die an manchen Stellen auf Grund des frühen Stadiums (noch) zu zentralisiert ist.
- Beispielsweise gibt es aktuell nur etwas über 100 Relaisknoten, die ausschließlich von Algorand Inc, der Algorand Foundation und Early Backers, darunter Universitäten und kommerzielle Einrichtungen betrieben werden. Relaisknoten sind für eine skalierbare und zuverlässige Infrastruktur entscheidend.
- Noch wichtiger sind die aktuell etwas über 1.000 Teilnahme-Knoten, die das Algorand-Konsensprotokoll ausführen, weil sie die Sicherheit garantieren.
- Ein weiterer Kritikpunkt ist die Tokenverteilung. Es besteht ein starkes Übergewicht zugunsten der Algorand Inc., Algorand Foundation und der Early Backers und Relaisknoten-Betreiber. Dies soll für Sicherheit und Stabilität sorgen, bis der Token-Vorrat über die Zeit verteilt ist und Angriffe auf das Protokoll zu teuer werden.
- Grundsätzlich muss das gesamte Ökosystem weiter reifen, um Netzwerkeffekte zu erzielen. Zwar sind mehr als 500 Projekte in der Entwicklung, aber nur wenige tatsächlich im Betrieb. Die Projektwarteschlange ist vielversprechend. Algorand ist für Finanz-Anwendungsfälle definitiv besser als viele andere Distributed-Ledger-Technologie. Allerdings ist Ethereum der First Mover. Wenn das ETH2-Upgrade zeitnah ausgerollt wird und erfolgreich ist, könnte dies die potenziellen Möglichkeiten in einigen Bereichen stark einschränken.
Algorand Prognose
Algorand könnte die Plattform der Wahl für traditionelle, strenger regulierte Finanzanwendungen werden, bei denen insbesondere die Sicherheit und Skalierbarkeit eine übergeordnete Rolle spielen.Hierzu zählen unter anderem Zahlungsnetzwerke, aber auch Stablecoins und digitale Zentralbankwährungen (CBDCs). Algorand könnte somit als dezentrales Swift / SEPA-System fungieren und relevant für grenzüberschreitende Sofortzahlungen, dem Devisenhandel (Forex), und vieles mehr werden.
Die Nische „Future Of Finance“ (FutureFi) wird auf der Algorand-Webseite auch aktiv beworben. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang die Partnerschaft mit Circle. Circle ist Mitherausgeber des Stablecoins USDC. Die Firma kooperiert mit Visa, deren Management bereits angekündigt hat, zukünftig USDC-Zahlungen für bestimmte Kreditkarten anzubieten.
Die Eigenschaft, dass die Algorand-Blockchain so gut wie nicht forkbar ist, könnte auch den Marktanteil im NFT-Markt steigern. Der Launch von Algorands Smart Contracts auf der 2. Layer (off-chain) soll ebenfalls 2021 erfolgen. Damit wird Algorand in der Lage sein, komplexere Logiken in einem Smart Contract abzubilden, ohne die Perfomance in Layer-1 zu beeinflussen.
Hier bleibt jedoch abzuwarten, ob es tatsächlich handfeste Vorteile gegenüber konkurrierenden Blockchains gibt, zumal beispielsweise. Ethereum bereits über ein großes Ökosystem und sehr viele Entwickler verfügt.
Nutzen des Tokens
ALGO ist der eigene Token der Algorand-Blockchain. Er wird in erster Linie benötigt, um Transaktionen und die Berechnung von Programmen, zum Beispiel Zustandsänderungen in Smart Contracts, zu bezahlen.Darüber hinaus fungiert er zukünftig als Governance-Token. So können ALGO-Inhaber ab Oktober 2021 quartalsweise ihre Coins einsetzen, um am Entscheidungsprozess zur Entwicklung des Ökosystems teilzunehmen und Belohnungen zu erhalten.
Der Wert des Tokens ist stark an seinen Nutzen gekoppelt. Ausgehend von der Annahme, dass Algorand zukünftig 46.000 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten kann, was einem Maximum von etwa 4 Milliarden Transaktionen pro Tag entspricht, eignet sich das Netzwerk insbesondere als Rückgrat von digitalen Zentralbankwährungen, Stablecoins und DeFi-Anwendungen.
Ein wachsendes Ökosystem sorgt für hohe Gebühreneinnahmen, die wiederum in das Netzwerk oder an aktive Teilnehmer beziehungsweise Investoren umverteilt werden können, um Netzwerkeffekte zu generieren.
Letztlich dient der Token durch die Deckelung von insgesamt 10 Milliarden ALGO auf lange Sicht auch als Wertaufbewahrungsmittel.
Weitere Infos zu Algorand
Während der Eröffnungsauktion kamen 25 Millionen ALGO (0,25 % des anfänglichen Angebots) zu 2,40 US-Dollar pro Token in den Verkauf. Algorand bot den Investoren der Auktion später die Möglichkeit, eine Rückerstattung von 90 Prozent auf ihre gekauften Token zu erhalten. Denn der Einstiegskurs bildete den damaligen Wert nicht fair ab. Deshalb gingen fast alle erworbenen ALGO an die Algorand Foundation zurück und wurden anschließend verbrannt. Damit waren sie nicht mehr im Umlauf.In der Anzahl der Token besteht eine feste Obergrenze von 10 Milliarden ALGO, die bei der Entstehung der Algorand-Blockchain geprägt wurden. Die Algorand Inc. und die Algorand Foundation halten davon insgesamt 2,5 Milliarden ALGO, 25 Prozent des anfänglichen Angebots. Damit unterstützen sie die weitere Protokollentwicklung. Weitere 50 Millionen wurden anfänglich für den Betrieb und das Ökosystem eingesetzt.
Die restlichen Token sollen mit einem 10-Jahres-Programm verteilt und in Umlauf gebracht werden. 6,2 Milliarden sind für die Incentivierung der Community bestimmt. Hierzu zählen insbesondere Teilnahme-Belohnungen (2,5 Milliarden) für ALGO-Besitzer beziehungsweise ab 2022 für die Beteiligung an der Governance des Ökosystems, sowie Belohnungen für Early Backers und Betreiber von Relaisknoten (2,5 Milliarden).
Letztere sind besonders interessant, weil sie Teil einer Wirtschaftsreform namens „Conditional Accelerated Vesting“ sind. Demnach hängt der Zeitplan zur Auszahlung ihrer Rewards zum Teil vom ALGO-Preis beziehungsweise dessen 30-Tage-Durchschnitt ab, um für eine gewisse Marktstabilität und ein nachhaltiges Wachstum des Ökosystems zu sorgen.
1,2 Milliarden sind sogenannte bedingte Anreize, um unvorhergesehene Probleme, die sich negativ auf das Wachstum des Ökosystems auswirken, beispielsweise Versorgungsprobleme, bewältigen zu können.
Die verbleibenden 1,25 Milliarden dienen zur Unterstützung und Förderung des Ökosystems (Infrastruktur, Projekte, Partnerschaften und Weiterentwicklung des Protokolls).